Christina

"Rescued is my favorite breed"

Dieser Spruch ziert nicht nur mein Auto, diesen Spruch lebe ich auch. Seit vielen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich im Tierheim Mainz als Gassigeherin und habe dort bereits das ein oder andere Mal mein Herz verloren. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ein guter Wille und ein großes Herz nicht ausreicht.

Für viele wird der Traum vom dankbaren, geretteten Schützling zum Albtraum. Für diese geretteten Hunde, sind neben einem warmen Bett und gutem Futter, klare Grenzen und Anleitung in unserer Menschenwelt, unbedingt notwendig.

Tierschutz ja, aber mit Verstand!

Wer bin ich, was kann ich leisten und bin ich dem Hund gewachsen, den ich mir da ins Haus hole? Dies gilt natürlich auch für alle Hunde die nicht aus dem Tierschutz stammen. Und so kommen wir zu dem Grund, weshalb ich mich voller Freude dem Charakterköpfe Team anschließe. „Ich möchte weniger Hunde in Tierheimen sehen“. Eine Aussage von Eva, die mich bis heute nicht loslässt. Ich will das auch! Ich möchte meinen Teil dazu beitragen und Mensch und Hund wieder als Team zusammen bringen.

Im Tierheim hat mein Weg mich schnell zu den Problemfällen geführt. Die Hunde, die aus dem Raster fallen.

Als der erste Rottweiler (sein Name war Hase, kein Scherz), einen LKW erledigen wollte und mutig (oder auch etwas Lebensmüde) in die Leine sprang, kam in mir die Entschlossenheit auf, mit diesen Hunden zu arbeiten um sie vermittlungsfähig zu machen. Hase habe ich bis zu seinem Tod im Tierheim begleitet und er durfte sogar seine Wochenenden bei uns Zuhause verbringen.

Auch meinen Matze (Molossermix) betreute ich zwei Jahre lang im Tierheim, bis er 2019 bei uns einziehen konnte und mein sehnlichster Wunsch damit in Erfüllung ging.

Er brachte einige Baustellen mit. Unter anderem selbstverletzendes Verhalten, verschiedene Ticks und passive Aggression gegen Menschen und Hunde. Der letzte Punkt hat uns schließlich selbst zu Eva gebracht. Ihre Art mit Mensch und Hund zu arbeiten hat mich nachhaltig begeistert und wir haben unsagbare Fortschritte erzielt. Hier gibt es kein Schema-F. Der Hund steht individuell im Focus.

Im November 2020 verstarb Matze sehr plötzlich an kurzer, schwerer Krankheit. Mein derzeitiger Begleiter ist Hulk (PitBull/Staff-Mix) und ein Hundekumpel von Matze aus dem Tierheim.

Ein zweijähriger etwas größenwahnsinniger Clown, mit dem Ego eines Street Fighters, der einen ordentlichen Kontrollzwang mit sich brachte und mich vor ganz andere Herausforderungen stellte als es mein Matze tat. Heute hat er seinen Kontrollzwang etwas widerwillig abgelegt, kann entspannt alleine bleiben und arbeitet sich gemeinsam mit mir den Weg zum Trainerhund.

Ich begleitete Eva seit Mitte 2021 regelmäßig im Training und unterstütze das Team bei Seminaren und Workshops, wurde anschließend intensiv mehrere Monate unter der Philosophie von Charakterköpfe eingearbeitet und arbeite seit März 2022 als Trainerin bei Charakterköpfe.